Nebenbei Geld verdienen? Das wollen immer mehr Deutsche! Wir haben da ein paar Ideen und Erfahrungsberichte für euch 🙂
Irgendwie musste ich mir
ja meine Freizeit finanzieren. Wie ihr wahrscheinlich auch. Zwei Drittel aller Studenten
arbeiten während ihres Studiums oder in den Semesterferien. Fast jeder Zehnte der Azubis bessert sich
das Gehalt durch einen Nebenjob auf. Die Gründe sind bei den meisten ähnlich: Sie brauchen Geld für Urlaub, Partys
und was man sich sonst so gerne leistet. Und sie wollen sich nicht nur
von Mami und Papi finanzieren lassen, sondern ihren eigenen
Lebensunterhalt verdienen. Oder zumindest einen Teil davon. Bei mir war das genauso – meine Eltern
konnten mich nicht mitfinanzieren. Und Schulden machen
wollte ich gar nicht.
Wenn ihr die nächste Miete
aber noch zahlen könnt und das Geld nicht dringend braucht, rat ich euch,
nicht den nächstbesten Job anzunehmen. Es ist sogar megapraktisch,
wenn ihr euch einen Nebenjob sucht, den ihr später auch
als Hauptberuf auswählen wollt. Dann könnt ihr
schon mal reinschnuppern. Lisa hatte nämlich den richtigen Riecher. Ich arbeite,
seit ich 14 bin, als Journalistin. Begonnen hab ich bei der Tageszeitung. Danach war ich bei Radio und Fernsehen und hab einfach
so’n bisschen durchprobiert. Durch meine Nebenjobs und Aufträge hab ich schon die ein oder andere
spannende Erfahrung gesammelt. Und vor allem hab ich auch
interessante Kontakte geknüpft. Ein Pluspunkt war für mich,
dass es sich so gut anfühlt, wenn man sein
selbstverdientes Geld ausgibt. Ha! Ja, falls ihr euch fragt, wie ihr
den richtigen Nebenjob findet, dann passt jetzt gut auf. Egal, für welchen Nebenjob
man sich entscheidet, die meisten Möglichkeiten hat man, wenn’s einem wirklich nur
ums Geldverdienen geht. Denn da ist von Barkeeper
bis Callcenter wirklich alles drin. Wer etwas tun möchte, das einen
eventuell auch nachhaltig weiterbringt, kann entweder in der Uni arbeiten oder als Werkstudent in einem Betrieb,
der einen näher interessiert.
Jobangebote
findet ihr entweder im Internet oder ihr fragt direkt
beim Wunscharbeitgeber nach. Mal mit offenen Augen
durch die Welt gehen kann auch helfen. Denn häufig werden
Stellenangebote auch ausgehangen. Ich hab’s genauso gemacht:
Ich bin in die Stadt gelaufen, hab nach Aushängen geschaut
oder einfach gefragt, ob sie eine Aushilfe brauchen. Das hat den Vorteil,
dass man die Leute kennenlernt und nicht so schnell
übers Ohr gehauen wird. Du willst schnell viel Geld verdienen? Und du willst nichts dafür tun müssen? Dann gib jetzt 100 Euro und du wirst für immer glücklich sein. Solche Leute gibt es wirklich. Auch wenn du nicht direkt
auf die ganz üble Sorte triffst, solltest du drauf achten,
nicht abgezockt zu werden. Denn sobald du eine
abgeschlossene Berufsausbildung hast oder 18 bist, steht dir der Mindestlohn
von aktuell 8,84 Euro zu.
Ich hatte mal einen Job,
da hab ich 5,40 Euro die Stunde gekriegt. (aus dem Off) Yes! Da dann lieber dankend ablehnen. Um sich nicht ausbeuten zu lassen und um keinen Ärger
mit dem Finanzamt zu bekommen, ist es wichtig, sich vorher zu informieren, wie viel man nebenher arbeiten darf. Wenn du zwischen 15 und 18 bist,
gelten für dich etwas strengere Regeln. Du darfst auf keinen Fall länger arbeiten als acht Stunden am Tag
oder 40 Stunden die Woche. Okay, das ist eigentlich krass viel. Und zwischen 20 und sechs
ist für dich Ruhezeit. Am Wochenende dürft ihr
eigentlich nicht arbeiten. Aber da gibt’s Ausnahmen –
Krankenhäuser, Gaststätten. Wenn ihr volljährig seid,
ist alles ein bisschen lockerer.
Heißt nicht, dass ihr
weniger zu beachten habt. Als Student dürft ihr
während der Vorlesungszeit maximal 20 Stunden pro Woche arbeiten. Und nur in den Semesterferien,
also circa 26 Wochen im Jahr, dürft ihr mehr als 20 Stunden arbeiten. Dabei dürft ihr aber aktuell
nicht mehr als 5400 Euro verdienen. Denn sonst verliert ihr
euren Studentenstatus. Und dann müsst ihr zum Beispiel
die Krankenversicherung selbst zahlen. * Sie mimt ein Echo. * Alles, was ihr
über 5400 Euro im Jahr verdient, wird euch außerdem
vom BAföG abgezogen. Das Kindergeld ist seit 2012
von den Einkünften ausgenommen. Das bekommen weiterhin eure Eltern,
wenn ihr Azubi oder Student seid. An der Stelle noch mal
eine kleine Anekdote zu Minijobs: Ich habe damals Zeitungsaustragen
mit einem Kumpel gemacht.
Am Anfang waren wir diszipliniert. Wir wollten Geld verdienen. Aber wir haben gemerkt,
wie viel Arbeit das eigentlich ist, wie viel Zeit da reingesteckt wird
und wie wenig man zurückbekommt. Deswegen
haben wir damit angefangen, bestimmte Bereiche
nicht mehr zu beliefern. Zeitungen nicht ausgetragen haben. Irgendwie haben sich so viele Leute
beschwert, dass wir gefeuert wurden. Ende. Vielen Dank, ich bin raus. Für das Finanzamt fallen
Beschäftigungen bis 450 Euro im Monat unter den sogenannten Minijobs.
Man muss sich trotzdem um einen
anständigen Arbeitsvertrag kümmern. Also grundsätzlich
braucht ihr keinen Arbeitsvertrag. In dem Moment, wo ihr
tätig werdet für einen Arbeitgeber, ist das Arbeitsverhältnis
zustande gekommen. Und der Arbeitgeber ist verpflichtet, euch für die Leistung, die ihr erbringt,
auch ein Entgelt zu bezahlen. Sinnvoll ist es allerdings,
immer ‘nen Arbeitsvertrag zu haben, der die nötigen
Rahmenbedingungen regelt, wie zum Beispiel, wie hoch
das stündliche Einkommen ist und wo die Arbeit zu leisten ist. Also an welchem Ort. Es macht auch Sinn zu regeln,
wer der Vertragspartner ist, um genau zu wissen,
für wen man da arbeitet. Beginn und Ende
der täglichen Arbeitszeit. Sollte man festhalten, damit man
weiß, wann man wo sein muss. Das macht oft Sinn,
dann kommt man nicht zu spät und läuft nicht Gefahr,
gekündigt zu werden. Das ist im Übrigen
auch ein wichtiger Punkt: Was sind die Bedingungen, wie das
Arbeitsverhältnis gekündigt werden kann? Mit welcher Frist kann das
Arbeitsverhältnis gekündigt werden? Ansonsten
sollte man auf jeden Fall regeln, wie die Ruhezeiten sind,
also Erholungsurlaub zum Beispiel.
Oder wie lang man dann einfach auch frei
hat zwischen den einzelnen Schichten. Für mich haben sich Nebenjobs
nicht nur finanziell gelohnt. Ich konnte früh lernen,
Verantwortung zu übernehmen und Berufssituationen kennenzulernen. Außerdem konnte ich
in Bereiche reinschauen, denen ich jetzt sagen kann: “Nää.
Das mach ich nicht. Das will ich nicht.” Das klingt zwar alles super-,
superschön, aber eins ist ganz wichtig: Ihr müsst die Notbremse ziehen,
wenn es zu viel wird. Wenn euer Studium leidet, ihr
keine Zeit für Freunde und Familie habt oder euch der Job einfach
zu sehr körperlich kaputtmacht, dann ist es keine Schwäche zu sagen: “Kann ich nicht.
Geht nicht.
Schaff ich nicht!” Es gibt Studienfächer, die sind mit Nebenjobs
nicht unter einen Hut zu kriegen. Für Ausbildungen gilt das Gleiche: Man muss sich eingestehen,
dass man das nicht schafft, oder man sucht nach
anderen Finanzierungsmöglichkeiten. Kommen für euch zum Beispiel
Stipendien oder Förderungen infrage? Oder sind die Lösung
vielleicht doch die Eltern? Oder ein Studien- oder Ausbildungskredit,
den man zurückzahlt, wenn man verdient.
Aber dazu machen wir
besser ‘ne ganz eigene Folge. Es gibt so viele Nebenjobs, dass es
nicht einfach ist, den richtigen zu finden. Aber wenn ihr euch überlegt,
was ihr machen möchtet und was ihr bereit seid zu leisten, erhöht das eure Chancen bei der Suche. Und um die Bürokratie
kommt man leider nicht rum. Aber solange man
höchstens 450 im Monat verdient, ist man eigentlich überall safe. Wichtig ist:
Wenn euch das Ganze zu viel wird und Studium oder Ausbildung
unter eurem Nebenjob leiden, dann müsst ihr einfach
eine dieser Sachen zurückfahren.
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